Seite 58: Der Zwerg Nase (El enano Narizotas) |
So erzählte
der Sklave aus Frankistan; nachdem er geendet
hatte, ließ der Scheik Ali Banu ihm
und den anderen Sklaven Früchte reichen,
sich zu erfrischen, und unterhielt sich,
während sie aßen, mit seinen
Freunden. Die jungen Männer aber, die
der Alte eingeführt hatte, waren voll
Lobes über den Scheik, sein Haus und
alle seine Einrichtungen. "Wahrlich",
sprach der junge Schreiber, "es gibt
keinen angenehmeren Zeitvertreib als Geschichten
anzuhören. Ich könnte tagelang
so hinsitzen, die Beine untergeschlagen,
einen Arm aufs Kissen gestützt, die
Stirne in die Hand gelegt, und, wenn es
ginge, des Scheiks große Wasserpfeife
in der Hand, und Geschichten anhören;
so ungefähr stelle ich mir das Leben
vor in den Gärten Mahomeds." "So lange Ihr jung seid und arbeiten könnt", sprach der Alte, "kann ein solcher träger Wunsch nicht Euer Ernst sein. Aber das gebe ich Euch zu, daß ein eigener Reiz darin liegt, etwas erzählen zu hören. So alt ich bin, und ich gehe nun ins siebenundsiebzigste Jahr, so viel ich in meinem Leben schon gehört habe, so verschmähe ich es doch nicht, wenn an der Ecke ein Geschichtenerzähler sitzt und um ihn in großem Kreis die Zuhörer, mich ebenfalls hinzusetzen und zuzuhören. Man träumt sich ja in die Begebenheiten hinein, die erzählt werden, man lebt mit diesen Menschen, mit diesen wundervollen Geistern, mit Feen und dergleichen Leuten, die uns nicht alle Tage begegnen, und hat nachher, wenn man einsam ist, Stoff, sich alles zu wiederholen, wie der Wanderer, der sich gut versehen hat, wenn er durch die Wüste reist." |
C'est ce que raconta l'esclave du Frankistan ; quand il eut fini, le cheik Ali Banu lui fit servir des fruits, ainsi qu'aux autres esclaves, pour se rafraîchir, et il s'entretint avec ses amis pendant qu'ils mangeaient. Les jeunes gens que le vieillard avait introduits ne tarissaient pas d'éloges sur le cheik, sa maison et toutes ses installations. "En vérité," dit le jeune scribe, "il n'y a pas de passe-temps plus agréable que d'écouter des histoires. Je pourrais rester assis ainsi pendant des jours, les jambes repliées, un bras appuyé sur l'oreiller, le front dans la main, et, si je le pouvais, le grand narguilé du cheik à la main, en écoutant des histoires ; c'est à peu près ainsi que je me représente la vie dans les jardins de Mahomed". |
Vokabular | |
tagelang = días enteros | |
der Zeitvertreib = el pasatiempo | |
die Wasserpfeife = el narguile | |
verschmähen = desdeñar | |
der Wanderer = el caminante | |
versehen = prover |
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